Aufruf „An alle Mitbürgerinnen und Mitbürger“

Der Rosensteinpark ist akut gefährdet!

Flyer [2 Seiten A4, pdf]

Aus dem Inhalt:

Ob beim Berliner Flughafen oder bei der Hamburger Elbphilharmonie – überall wird gestritten, wer im Nachhinein die Verantwortung für die horrenden Mehrkosten bei vermurksten Großprojekten übernehmen muss. Einer aber blutet immer: der Steuerzahler. Nicht mit uns! Für Stuttgart 21 sollen Stadt und Land immer weitere und nicht wieder gut zu machende Opfer bringen, weil kein Politiker dem Betrug der Bahn AG und ihrem erschlichenen „Baurecht“ gegenüber klare Kante zeigen will! Jede Seite wartet ab. Doch es reicht! Die Zeit drängt!
Jetzt soll der Rosensteinpark geopfert werden – obwohl der Kostendeckel für S21 nachweislich gesprengt ist! Die Bahn darf nicht an unserer Sicherheit sparen, wie sie es plante, nach dem Motto „Brandschutz – was ist das?“ .
S21 kostet somit jetzt 20 Mrd. Euro statt 4,5 Mrd. Wir alle zahlen das mit unseren Steuergeldern:
• 20 Mrd. für eine nutzlose Haltestation im Keller, die nachweislich niemals so viel leisten kann wie ein modernisierter Kopfbahnhof.
• 20 Mrd. sind unvorstellbare Summen, die uns woanders fehlen – in Kitas und Schulen, in Vereinen und Theatern, im Nah- und Regionalverkehr.
Das geht uns alle an! Wir fordern deshalb entschieden:
• Stopp aller Bautätigkeiten, bis die Bahn AG alle Fakten zur Überprüfung auf den Tisch gelegt hat!
• Überprüft diese Fakten, bevor die Bahn weiter verfrüht abreißen und Bäume fällen darf!
Wir alle tragen Verantwortung für unsre Stadt. Deshalb: Wehret den Anfängen!

Info zur aktuellen Lage:

Anstehende Rodungen als Auftakt zur Vernichtung des Rosensteinparks
Laut Presse will die Bahn „im Bereich innerer Nordbahnhof und in der Ehmannstraße Platz für die Bauarbeiten schaffen“. Dieser Auftakt außerhalb des Rosensteingeländes geht auch ohne Gestattungsvertrag. Über 60 große Bäume werden vernichtet, dazu ungezählte kleinere sowie Gebüsche und Hecken, also Lebensraum zahlreicher Tiere. Haben Sie das gewusst: Die Bahngelände-Flächen an der Ehmannstraße und am Nordbahnhof sind riesige, bislang unberührte Biotope und wichtig für unser Stadtklima.
Die Parkplätze auf dem Bahngelände an der Böschung unterhalb der Ehmannstraße sind ab heute, Montag 5.11., bis zum 7.11. gesperrt. Vermutlich beginnen die Arbeiten spätestens am Dienstag, 6.11. Den Beginn dieser Zerstörungen werden zahlreiche Bürger/-innen kritisch begleiten und ihrer Empörung Ausdruck verleihen – ob im Rodungsbereich, im Park, in der Stadt, bei der Anreise im Autostau oder auf dem Bahnsteig beim Warten auf verspätete Bahnen.
Am Dienstag um 6:00, 9:00, 12:00, 15:00 und 18:00 Uhr werden wir uns am Marktplatz/Rathaus treffen, um uns über die Lage auszutauschen. Bürgerinnen und Bürger: Schützt mit uns unsere Anlagen! Schützt unsere Stadt, unsere Heimat, unsere Lebensqualität!
Unsere Schutzmaßnahmen werden wir so lange fortführen, bis die Bahn alle auch vorbereitenden Baumaßnahmen zu S21 gestoppt hat. Die Zeit sinnloser Opfer und des Wartens ist endgültig vorbei! Das geht nur gemeinsam. „Wehret den Anfängen!“

[UPDATE]
Eine neue Webseite über den Rosenstein gibt es hier: http://rosenstein-park.de

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IO-Newsletter 04.11.2012: Ein neuer Ratschlag

Hallo liebe InfoOffensive,

am Samstag, den 10.11.12 findet ab 10:00 Uhr der 4. Große Ratschlag mit den Themenschwerpunkten „Wie weiter mit dem Widerstand“ und „Recht auf Stadt“ statt. Die Einladung findet ihr hier: http://www.bei-abriss-aufstand.de/2012/10/31/37643/

Geht hin, macht mit, beteiligt Euch! Und seid tolerant, offen für neue Ideen, für neue Gedanken – denn nur so bekommen wir frischen Wind in unsere Bewegung.

Zu viel Energie fließt zur Zeit in die Auseinandersetzung mit uns selbst – und gerade jetzt am Wochenende war im Rosensteinpark zu sehen, wie viele StuttgarterInnen beispielsweise keien Ahnung davon haben, welche Bedrohung über diesem Park schwebt. Und es ist so mühsam, diese Menschen zu erreichen, da so viele beim Stichwort „Stuttgart 21“ sofort abwinken. Das ist frustierend. Zusammen mit den echten und gefühlten Niederlagen der Vergangenheit ist das ein schweres Paket, dass wir da mit uns herumtragen. Trotzdem sollte es uns nicht dazu bringen, dass wir unseren Frust innerhalb der Bewegung abladen. Wir sind so wenige geworden, die nach den Anstrengungen der Landtagswahl und der Volksabstimmung noch Kraft und Energie für diese Bewegung haben. Mit diesen Ressourcen sollten wir schonender umgehen. Denn sonst schrecken wir auch diejenigen ab, die sich vielleicht neu anschließen wollen. Denen erst jetzt bewusst wird, welche politschen Ungeheuerlichkeiten wir eigentlich erlebt haben. Und wer will sich anmaßen zu beurteilen wer welche Erkenntnis wann hätte erlangen sollen?

Vor 2 Jahren noch, da haben wir es als Stärke empfunden, dass unser Widerstand so bunt und vielfältig ist. Heute scheint es oft, dass jeder für sich die Toleranz der anderen fordert, diese aber nicht erwidern möchte. Vieles beruht sicher auf Missverständnissen – mir wurde letztens erzählt, wir hätten während der Vorbereitung zur VA bestimmen wollen, welches Infomaterial verwendet wird. Dabei waren wir einfach gar nicht mehr in der Lage die Bestellungen differenziert zu bearbeiten und Flyer zu zählen o. ä. – wir packten und schickten im Akkord alles was wir hatten. Vielleicht hätten wir das öffentlich sagen sollen? Nun, wir haben nicht darüber nachgedacht. Andererseits trägt weiterhin jeder so bei wie er will und kann – ob mit Worten, mit Aktionen, oder einfach nur, indem er seinem Nachbarn gelegentlich sagt „die haben doch Recht“. Und wer will bestimmen wer wieviel Energie und Zeit in die Bewegung investiert?

Der bevorstehende Ratschlag bietet wieder eine neue Gelegenheit, sich anderen Aktionsformen und Betrachtungsweisen zu öffnen – aber auch, seine eigenen Ideen einzubringen. Nutzt sie, denn unsere Bewegung erzielt Erfolge – man muss nur hinschauen, welche wilden Schlagzeilen wir produzieren:

Mein Favorit: +++ Kuhn droht mit Bürgerentscheid +++: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-kuhn-droht-bahn-mit-buergerentscheid.599e5b6c-24db-46e5-bc92-36049e5e0f58.html . Da frage ich mich, worin genau besteht jetzt die Bedrohung? Darin, dass wir Bürger entscheiden? Oder darin, dass man an einen Gemeinderatsbeschluss gebunden sein könnte?

Aus dieser Pressemeldung http://www.welt.de/newsticker/news3/article110582530/Aussichtsplattform-des-Projekts-Stuttgart-21-beschaedigt.html machen die Stuttgarter Medien eine +++ Zerstörungsorgie +++ durch Vandalen: http://www.parkschuetzer.de/assets/statements/142736/original/StN-02112012-003.jpg?1351944359 (ich verlinke auf das Bild, falls der Artikel sich doch noch verändert) . Ein kläglicher Versuch, das Bedrohungsszenario „Wutbürger“ aufrecht zu erhalten.

Echte Zerstörung droht aktuell dem +++ Rosensteinpark +++. Gerüchte hatten schon fürs lange Wochenende die ersten Baumfällungen prognostiziert. Zwar ist es bisher ruhig geblieben, aber dieses Foto von Alex lässt baldige Aktionen vermuten: http://schaeferweltweit.files.wordpress.com/2012/11/postfaecher_ehmannstrac39fe.jpg . Klaus Gebhard erläutert die anstehenden Baumaßnahmen in diesem Video: http://www.bei-abriss-aufstand.de/2012/11/03/klaus-gebhard-erklart-die-s21-baustellen-im-rosensteinpark/. Um die BürgerInnen zu informieren gibt es einen aktuellen Flyer (http://infooffensive.de/rosenstein), der an der Mahnwache abgeholt und verteilt werden kann. Einen weiteren Flyer gibt es von der Cannstatter Initiative: http://www.cannstatter.net/index.php/rosensteinpark .

Noch ist der Gestattungsvertrag nicht unterschrieben – jedenfalls wurde dies noch nicht öffentlich verlautbar. Vielleicht denkt unser Finanzminister Nils Schmid noch einmal darüber nach, ob ein weiterer Park gerodet werden darf, so lange keine Baumaßnahmen durchgeführt werden können? Die Aussichtsplattform am Schloßgarten zeigt nur noch deutlicher, dass dort außer sinnloser Zerstörung nichts passiert. Um auf alles vorbereitet zu sein, gibt es ein +++ Aktionstraining +++ am kommenden Sonntag. http://www.bei-abriss-aufstand.de/2012/11/02/sitzblockadetraining-am-sonntag-11-11-2012-10-16-uhr/

Das Kommunikationsbüro lässt Artikel veröffentlichen, in denen zunächst vollmundig die Weiterführung der Arbeiten angekündigt wird – wenn man genau hinschaut, sieht mam am Ende des 1. Absatzes die kleine, unbedeutend wirkende Bemerkung, dass man erst in 2 Wochen die weitere Vorgehensweise kommunizieren möchte: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.stuttgart-21-bahn-faellt-baeume-und-straeucher.22b18e4a-59c8-46d6-b0ec-6873391747f5.html

Vielleicht liegt es daran, dass aktuell wieder alles öffentlich in Frage gestellt ist?

Die Sinnhaftigkeit: http://www.stern.de/wirtschaft/news/dokumente-naehren-zweifel-s21-weniger-leistungsfaehig-als-der-alte-kopfbahnhof-1914538.html
Die Machbarkeit: http://www.bei-abriss-aufstand.de/2012/10/23/stern-gutachter-halten-s21-tunnel-fur-todesfallen/
Die Finanzierung: http://www.welt.de/regionales/stuttgart/article109939041/Bahn-muss-neue-Kostenrechnung-vorlegen.html und http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fritz-kuhn-droht-mit-buergerentscheid-ueber-stuttgart-21-a-863875.html

Folgerichtig lautet der Titel der morgigen +++ Montagsdemo +++ „Der S21-Kostendeckel ist geplatzt, Herr Schmid!“ – sprechen wird Siegfried Bassler, alt-Stadtrat der SPD: SPD in Verantwortung. Weiterhin Steffen Siegel von der Schutzgemeinschaft Filder.

Bis morgen!

Oben bleiben – Köpfchen zeigen!

Andrea
für IO.KO

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